Als Übersetzer lernt man nie aus

Der Weg in den Beruf des Übersetzers beginnt in der Regel mit einem Studium von einer oder mehreren Fremdsprachen sowie einem Fachbereich. Doch mit dem Erhalt des Abschlusses ist der Lernprozess noch lange nicht abgeschlossen: Da sich sowohl die Sprachen selbst als auch die Gegebenheiten der jeweiligen Fachgebiete ständig verändern, muss sich ein guter Übersetzer regelmäßig fortbilden.

Zunächst einmal muss jeder Übersetzer seine Arbeitssprachen auf einem aktuellen Niveau halten. Hier helfen Tageszeitungen genauso wie Spielfilme und Nachrichtensendungen – wichtig ist, dass es sich um neue Veröffentlichungen handelt. Im Optimalfall ist ein Übersetzer regelmäßig oder sogar dauerhaft in Ländern vor Ort, in denen seine Arbeitssprachen gesprochen werden. Denn der direkte Kontakt mit Muttersprachlern ist das beste Training, um sich einen angemessenen Wortschatz zu erhalten.

Wenn es um die Fachgebiete eines Übersetzers geht, helfen Alltagsgespräche allerdings nicht mehr weiter. Speziell im technischen Bereich gibt es ständig Neuerungen, die sich auf mehreren Ebenen der Sprache auswirken. Die offensichtlichste Entwicklung betrifft den Wortschatz: Jede Neuentwicklung bedarf eines Begriffes in der jeweiligen Sprache. Bereits 1967 hat es beispielsweise der „Computer“ geschafft, seinen Weg in den Duden zu finden. Wenige Jahre später hielt der Begriff der „Computertomografie“ Einzug in den medizinischen Bereich.

Wer als Übersetzer in seinem Fachgebiet bestehen muss, muss solche Entwicklungen verfolgen. Dies gilt nicht nur für einzelne Begriffe, sondern besonders für die entsprechenden Zusammenhänge. Wer im medizinischen Bereich übersetzt, muss nicht nur die Namen von neuen Behandlungsarten und Geräten kennen, sondern auch ihre Funktion. Sonst ist eine sachlich korrekte Übersetzung kaum möglich.

Hier helfen Literatur und Magazine genauso wie der Austausch mit den entsprechenden Experten. Wer sich regelmäßig mit medizinischen Texten auseinandersetzt, hat es viel leichter, wenn er mindestens einen Arzt in seinem Netzwerk hat. Wenn dann Fragen auftauchen, kann man unkompliziert eine fachlich versierte Aussage zum Sachverhalt einholen. Und schließlich gilt: Übung macht den Meister. Wer regelmäßig in einem bestimmten Fachgebiet arbeitet, wird mit der Zeit besser, schneller und genauer.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert