Übersetzungen in andere Schriftsysteme: Chinesisch

Wenn wir von „Chinesisch“ sprechen, meinen wir damit meist „Mandarin“, die chinesische Sprache mit den meisten Sprechern und auch weltweit die Sprache mit den meisten Muttersprachlern. Wer eine Übersetzung ins Chinesische beauftragen möchte, meint damit in der Regel eine Übersetzung ins Mandarin-Chinesische. Es gibt jedoch noch zahlreiche weitere chinesische Sprachen, besonders der Osten Chinas ist sprachenreich.

Chinesisch: Traditionell oder vereinfacht?

Neben der Wahl des „richtigen“ Chinesisch sollte bei einer Übersetzung auch bedacht werden, für welchen Sprachraum und welchen Zweck sie gedacht ist. Davon hängt nämlich eine weitere wichtige Entscheidung ab: Soll ins traditionelle Chinesisch oder in die vereinfachte Schrift übersetzt werden?

In China schreibt man mittlerweile – genau wie bei uns – von rechts nach links mit untereinander angeordneten Zeilen.  In Taiwan wird Literatur noch immer traditionell von oben nach unten gelesen, diese Schreibrichtung gilt auch für die Kalligraphie, die sich in China noch immer großer Beliebtheit erfreut.

Traditionelles Chinesisch wählt man darum vor allem bei Übersetzungen für Hongkong, Taiwan und Macau, das vereinfachte Chinesisch werden  in der Volksrepublik China, Singapur und Malaysia genutzt.

Langzeichen vs. Kurzzeichen

Die traditionellen chinesischen Schriftzeichen sind oft sehr kunstvoll und bestehen aus vielen Strichen. Da die chinesischen Zeichen aus Bildern entstanden, die das jeweilige Wort dargestellt haben, sind die traditionellen Zeichen oft sehr komplex.

In den 1950er Jahren wurde in China die Schrift vereinfacht und die neuen Zeichen zum Standard erklärt. Dabei wurden sowohl ganze Zeichen vereinfacht als auch einige Zeichenbestandteile.

Chinesisch am Computer schreiben

Das Chinesische kennt etwa 50.000 Zeichen, wobei „nur“ etwa 3.000 bis 5.000 ausreichen, um sich schriftlich gut verständigen und Zeitung lesen zu können. Unsere Tastatur hat meist um die 100 Tasten (davon 26 für Buchstaben bzw. 29 im deutschen Layout), die reichen natürlich nicht aus, um so viele Zeichen abbilden zu können. Selbst wenn man die Tasten mehrfach belegen würde (Groß- und Kleinschreibung gibt es auf Chinesisch nämlich nicht, hier wäre also Potenzial), wäre noch immer zu wenig Platz.

Chinesisch ist aber nicht nur eine Sprache, die durch Zeichen ausgedrückt wird, sondern diese Zeichen repräsentieren vor allem auch Silben. Die meisten Zeichen stehen für genau eine Silbe. So kann die westliche Tastatur genutzt werden, um chinesische Zeichen zu schreiben. Da die Aussprache der Silben aber regional unterschiedlich sein kann, gibt es auch zeichenbasierte Eingabemethoden.

Phonetisch: Eingabe über die Silbenschrift Pinyin

Damit keine speziell chinesische Tastatur angefertigt werden muss, gibt es die Silbenschrift Pinyin. Diese kann auch abseits des Computers genutzt werden, um die chinesische Sprache lautlich zu repräsentieren, aber besonders bei der PC-Nutzung ist Pinyin sehr beliebt.

Die Silben werden also gemäß der standardisierten Aussprache über die westliche Tastatur in ein Transkriptionsprogramm eingegeben. Zeichen für Zeichen, also Silbe für Silbe, wird eingetippt und jeweils aus einer Auswahlliste das passende Schriftzeichen ausgewählt. Da eine chinesische Silbe durch mehrere Zeichen repräsentiert werden kann (das hängt mit den Ausspracheregeln des Chinesischen zusammen), kann keine automatische Umwandlung erfolgen. Das macht diese Eingabemethode vergleichsweise langsam, da Zeichen für Zeichen vorgegangen werden muss.

Man kann sich das so vorstellen, dass „Bank“ eingetippt wird und anschließend das Symbol für eine Sitzgelegenheit oder das Geldinstitut gewählt werden muss.

Grafisch: Eingabe über das Aussehen der Zeichen

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Zeichen anhand ihrer Struktur einzutippen.  Dafür gibt es zahlreiche unterschiedliche Systeme. Hierbei muss keine standardisierte Aussprache beachtet werden, sondern alleine Kenntnis über die zu schreibenden Zeichen vorliegen. Dazu gehört nicht nur das Aussehen, sondern auch der Aufbau, also die Reihenfolge, in der die Striche gesetzt werden.

Im Gegensatz zur Eingabe über die Silben ist eine zeichenbasierte Tastatureingabe recht schnell. Die Tastatur ist dabei meist in Regionen aufgeteilt, je nachdem, was für eine Art Strich geschrieben werden soll. Über die passenden Tasten werden dann nach und nach die Schriftzeichen aufgebaut.

Übersetzungen ins Chinesische beauftragen

Übersetzer, die vom Deutschen ins Chinesische übersetzen, müssen sich neben der sprachlichen Übertragung auch um die passende grafische Darstellung bemühen. Chinesische Zeichen lassen sich zwar problemlos am Computer darstellen, für die Eingabe gibt es aber unterschiedliche Methoden. Welche dabei gewählt wird, hängt meist von individuellen Vorlieben ab.

Übersetzungen ins Chinesische sind vor allem im geschäftlichen Bereich gefragt, da China einer der wichtigsten Handelspartner für Deutschland ist. Und auch wenn viele chinesische Geschäftsleute mittlerweile gut Englisch sprechen, ist die Korrespondenz auf Chinesisch für sie noch immer am einfachsten. Ein guter Übersetzer sorgt auch dafür, dass kulturelle Gepflogenheiten gewahrt werden, Verhandlungen und Verträge sehen in China nämlich oftmals anders aus als bei uns.

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