Man nehme… einen Fachübersetzer!

Ein guter Übersetzer muss eine Vielzahl von Kenntnissen und Eigenschaften in sich vereinen, um Arbeit von bester Qualität zu leisten. Zunächst einmal muss er seine Arbeitssprachen auf einem hohen und stets aktuellen Niveau beherrschen. Außerdem gehört kulturelles Wissen über die Zielländer, für die übersetzt wird, zu seinem Handwerkzeug. Dann gibt es noch den technischen Aspekt der Arbeit: Ein Übersetzer kann mit der branchenüblichen Software umgehen und setzt sie so ein, dass er und der Kunde gleichsam durch mehr Effizienz profitieren. Nicht zuletzt verlangen viele Situationen ein gewisses Maß an Kreativität.

Darum einen Fachübersetzer beauftragen

Doch Kreativität ist nicht immer gefragt – denn viele Textsorten zeichnen sich durch einen hohen Grad der Formalisierung aus. Das bedeutet, dass es Regeln gibt, die bei der Gestaltung des Textes auf jeden Fall einzuhalten sind. Solche formellen Regeln können eine Vielzahl von Aspekten eines Textes betreffen: Ist der Text eher knapp oder ausführlich formuliert? Ist die Benutzung von Abkürzungen akzeptabel, verboten oder sogar erwünscht? Auf welche Art wird der Leser angesprochen? Gibt es bestimmte Textteile, welche in jedem Fall vorkommen müssen?

Ein Beispiel für einen stark formalisierten Text, der für die Übersetzung relevant ist, ist das Kochrezept. Jährlich erscheinen Tausende neue Kochbücher weltweit, viele davon werden übersetzt, um sie in vielen Ländern verfügbar zu machen. Bei der Gestaltung eines Rezepttextes und des ganzen Buches gibt es natürlich viel Raum für Kreativität, aber darüber hinaus einige Formalitäten, von denen in der Regel nicht abgewichen wird.

Auf den ersten Blick logisch ist der Aufbau eines Kochrezepts. Jedes Kochrezept verfügt mindestens über drei Teile: einen Titel, eine Übersicht über die Zutaten und einen Zubereitungsteil. Doch für die einzelnen Teile gibt es weitere Regeln, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Wie würden Sie beispielsweise die Zutaten in der Übersicht ordnen? Nach dem Alphabet, nach der Menge oder vielleicht sortiert nach Gruppen (zuerst Fleisch, dann Gemüse)? Tatsächlich werden in der Mehrheit der deutschen Kochrezepte die Zutaten in der Reihenfolge ihres Vorkommens im Rezept aufgelistet. In anderen Sprachräumen gibt es jedoch andere Normen.

Auch der Zubereitungsteil hat seine Regeln; eine der wichtigsten ist die Ansprache des Lesers. Die Frage, ob gesiezt oder geduzt wird, stellt sich hierbei im Deutschen nicht, da in der Regel eine neutrale Ansprache gewählt wird. Diese ist jedoch nicht, wie viele dank einer bekannten Werbung denken, „man nehme“. Tatsächlich verwenden Kochrezepte einfach den Infinitiv für die Arbeitsanweisung. Das sieht dann so aus: Text zur Übersetzung auswählen, Fachübersetzer mit der Bearbeitung beauftragen. Denn ein Fachübersetzer kennt diese Normen in allen seinen Arbeitssprachen.

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