Kostenlose SEO-Tools für Übersetzer

Wer Texte übersetzt, die später im Internet veröffentlicht werden, sieht sich heute oft automatisch mit dem Begriff SEO konfrontiert. Übersetzungen sollen SEO-konform sein, müssen Keywords beinhalten und so internationale Märkte erschließen. Damit eine SEO-Übersetzung erfolgreich ist, braucht es aber nicht nur einen guten (menschlichen) Übersetzer, sondern auch einen Auftraggeber, der die Arbeit unterstützt.

Gute SEO-Übersetzung: Das macht sie aus

Eine gute SEO-Übersetzung wurde nicht maschinell angefertigt. NMT ist zwar heute für viele Zwecke schon sehr gut geeignet, aber bei allem, was veröffentlicht werden soll, ist ein Humanübersetzer besser geeignet. Gerade dann, wenn es um suchmaschinenoptimierte Inhalte geht, reicht eine einfache Übersetzung nicht aus. Vorher müssen Keywords identifiziert, nachher die Übersetzungen analysiert werden. Manchmal sollen Schlüsselwörter von Konkurrenten besetzt, mal weitergehende Inhalte erstellt werden.

Eine gute SEO-Übersetzung übersetzt nicht nur die Inhalte der Webseite, sondern beinhaltet eine echte Lokalisierung. Dazu gehört die länder- und zielgruppenspezifische Keywordrecherche, aber auch eine mögliche (kulturelle) Anpassung des Bildmaterials oder der Produkte im Shop.

Keywordrecherche für Übersetzer

Keywords sind Suchbegriffe, die in Suchmaschinen eingetippt werden – also das, wonach die Leute suchen. Wenn sie diese Begriffe eingeben, sollen die Nutzer auf der eigenen Webseite landen. Das geht nur, wenn die Keywords textlich erwähnt werden.  Keywords werden in Short Tail (ein Begriff) und Long Tail (mehrere Wörter) unterschieden.

3 kostenlose Tools zur Keywordrecherche:

  • Google Auto Suggest: Das ist kein richtiges Tool, aber die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit der Keywordrecherche. Tippen Sie einen möglichen Suchbegriff in die Suchleiste bei Google ein. Statt direkt mit Enter zu suchen, tippen Sie nach dem Begriff ein Leerzeichen (oder einen beliebigen Buchstaben) ein: Schon werden unterschiedliche Kombinationen vorgeschlagen, die regelmäßig gesucht werden. Was hier fehlt sind die Angabe über das Suchvolumen und Keywords, die von der Konkurrenz bespielt werden.
    Hier geht’s zu Google
  • Seorch / Ultrasuggest: Unter dem Menüpunkt Ultrasuggest können Sie bei Seorch ein beliebiges Keyword eingeben. Das Tool fragt nicht nur Daten bei Google, sondern auch bei Amazon, YouTube und anderen Services ab. Am Ende erhalten Sie eine Liste mit Long Tail Keywords (nach Häufigkeit sortiert), die Sie herunterladen können. Das genaue Suchvolumen wird auch hier nicht angezeigt, aber die Häufigkeit ist schon einmal wichtig.
    Hier geht’s zu Seorch
  • Answer the Public: Ein tolles kostenloses Tool zur Identifizierung von typischen Phrasen und Fragen, die ein Keyword mit sich bringt. Gerade für Blogartikel oder Seitenüberschriften eignet sich diese Möglichkeit der Keywordrecherche optimal. Nicht nur die W-Fragen werden hier angezeigt, sondern auch Präpositionen oder Long Tail Keywords, die „und“, „oder“ oder „vs“ enthalten. Auch diese Daten können Sie als Liste herunterladen. Für Übersetzer toll: Es können Land und Sprache der gewünschten Suche eingegeben werden. Mit einem kostenpflichtigen Account können Sie die Daten auch vergleichen und Benachrichtigungen für Keywords einstellen.
    Hier geht’s zu Answer the Public
  • Ubersuggest: Hier können Sie nicht nur Keywords eingeben, sondern gleich Ihre Domain und erhalten einen Überblick über aktuelle organische Keywords und Seitenaufrufe sowie Backlinks. Mit einem kostenpflichtigen Account können Sie auch historische Daten einsehen, Berichte erhalten und Mitbewerber beobachten.
    Hier geht’s zu Ubersuggest

Gute Keywords für die eigene Webseite sind übrigens nicht nur solche, die oft gesucht werden. Je spezifischer, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Besucher zu Kunden werden. Suchvolumen muss hier natürlich trotzdem vorliegen – denn was nicht gesucht wird, findet auch niemand.

Ein guter SEO-Übersetzer macht daher nicht nur eine Keywordrecherche für den jeweiligen Zielmarkt, sondern sortiert auch Keywords aus, die nicht relevant sind. Auch länderspezifische Suchmaschinen (wie Baidu in China) können dabei helfen.

SEO-Audit für Überblick

Suchmaschinenoptimierung startet oft mit einem SEO-Audit: In einer ausführlichen Prüfung wird die Webseite untersucht. Dabei wird der aktuelle Stand festgestellt sowie Chancen und Potenziale für das Suchmaschinen-Ranking aufgeführt. Wichtige Faktoren für ein gutes Ranking sind neben dem Inhalt (Content) beispielsweise auch die Mobilfreundlichkeit und die Seitenladezeit.

Dieser Weg eignet sich vor allem dann, wenn schon eine fremdsprachige Version der Webseite vorliegt. Alternativ können die empfohlenen Maßnahmen aus dem SEO-Audit direkt bei der Lokalisierung einbezogen werden – auch hier sollten aber die Gegebenheiten der Zielsprache und des Ziellandes einbezogen werden. Denn auch wenn in England, Australien oder den USA Englisch gesprochen wird, gibt es hier zahlreiche Unterschiede, die sich auf Keywords auswirken können.

Suchmaschinenoptimiert übersetzen, aber wie?

Wer einen neuen Markt günstig erschließen möchte, überlegen Sie eventuell, eine kostengünstige Übersetzung zu nutzen? Maschinelle Übersetzungen sind teilweise kostenlos, in jedem Fall aber kostengünstig erhältlich. Hier gibt es „auf der anderen Seite“ aber keinen Übersetzer, der eine Zielgruppenanalyse durchführt oder Keywords recherchiert, sondern eben nur die Maschine. Da für die Übersetzung statistische Methoden eingesetzt werden, kann es gerade bei Nischenthemen sogar zu falschen Übersetzungen kommen – und Keywords werden höchstens zufällig eingestreut.

Eine SEO-Übersetzung sollte immer von einem menschlichen Übersetzer durchgeführt werden. Eine vorherige SEO-Beratung kann auch zu dem Ergebnis kommen, dass bestimmte Teile der Webseite gar nicht übersetzt werden sollten, sondern im Rahmen von International SEO neu geschrieben werden sollten. Neben dem Fließtext müssen SEO-Übersetzer auch darauf achten, die Meta-Daten (wie Page Title, Meta-Description oder Alt-Texte) zu übersetzen.

Bei der Lokalisierung der eigenen Webseite ist es hilfreich, dem Übersetzer die Daten möglichst umfassend und sinnvoll gegliedert zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie WordPress nutzen, nutzen Sie für die Bereitstellung der Daten das kostenlose Plugin LEGINDA WP Translate. So können Sie den Übersetzungsauftrag nicht nur schnell auslösen, sondern die Daten anschließend auch leicht importieren und sofort von der Übersetzung profitieren.

Auf Backlinks setzen

Ein- und ausgehende Links sowie interne Verlinkungen sind bei der Suchmaschinenoptimierung wichtig, das wissen auch SEO-Übersetzer.  Wird eine Webseite lokalisiert, sind die bisherigen Backlinks aber nicht zielführend – weil noch gar keine Links auf die neu übersetzte Webseite eingehen.

Links auf die eigene Webseite sind so etwas wie Reputation im Netz. Wenn jemand anders auf die eigenen Inhalte verlinkt, tut er das vermutlich als Empfehlung für seine Leser. Und was andere empfehlen, kann auch die Suchmaschine (eingeschränkt) empfehlen. Insofern tragen Backlinks zu einem guten Ranking bei. Diese Struktur muss erst wachsen – aber zumindest interne Links können auch bei der SEO-Übersetzung bzw. dem anschließenden Import und Prüfung der Daten gesetzt werden.

Was sich auch lohnt: Die ausgehenden Links sollten geprüft werden. Eventuell sind sie für die neue Zielgruppe nicht sinnvoll, weil sie die Inhalte nicht verstehen werden. Länderspezifische Verlinkungen gehören also auch zur SEO-Übersetzung.

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