Zeiteinteilung und Zeitmessung

Während das neue Jahr bei uns schon ein paar Tage alt ist, gibt es einige Länder und Völker, die noch auf den Jahreswechsel warten. Wie Jahre und Tage eingeteilt werden, ist nämlich nicht einheitlich. Wie kommt es eigentlich zu unserer heutigen Zeiteinteilung und seit wann gibt es eine einheitliche Zeitmessung?

Uhren und Kalender gibt es schon seit mehreren tausend Jahren. Schon 2.600 vor Christus wurden in China Sonnenuhren genutzt, um die Tageszeit zu bestimmen. Später gab es Schattenstäbe, bei denen die Länge der Schatten genutzt wurde, um die Zeit abzulesen. Stonehenge in Südengland soll in seiner heutigen Fassung seit etwa 2.500 bis 1.700 vor Christus stehen und diente – vermutlich – auch als Kalender. Am Mittsommertag ging die Sonne direkt über einem der Steine, dem Fersenstein, außerhalb des Rings auf. So konnten Jahreszeiten antizipiert und das Leben danach ausgerichtet werden.

Zeitmessung mit Sonne und Mond

Früher stand den Menschen vor allem die Natur zur Verfügung, um sich zu orientieren. Der Sonnenstand konnte nicht nur Richtungen angeben, sondern auch die Tageszeit. Einige Sonnenuhren verfügten darüber hinaus auch über eine Möglichkeit, das ungefähre Datum abzulesen, nämlich an der Länge des Schattens.

So wurden bestimmte Phänomene zunächst noch beobachtet, um davon ausgehend eine Zeitaussage zu treffen. Dabei handelt es sich meist um astronomische Ereignisse, eben den Sonnenstand, das Aufgehen von Sternen oder die Mondphasen. Erst später kamen Berechnungen dazu.

Ungenauigkeiten und Anpassungen

Das deutsche Wort Monat ist vom Mond abgeleitet. Dieser bzw. der Mondumlauf war prägend für viele Kalendersysteme. Reine Lunarkalender sind aber nicht praktikabel, wenn auch Jahreszeiten oder landwirtschaftliche Termine, beispielsweise für Saat und Ernte, abgelesen werden sollen. Denn bei einem reinen Mondkalender verschiebt sich das Sonnenjahr jedes Jahr um etwa 11 Tage nach hinten. Darum verschieben sich auch islamische Zeiträume und Feste wie der Ramadan jedes Jahr, denn der islamische Kalender ist ein Mondkalender.

Ein Sonnenjahr entspricht also mehr als 12, aber weniger als 13 Mondmonaten. Darum wurde eine Mischform zwischen Sonnen- und Mondkalendern geschaffen, der Lunisolarkalender. Auch hier werden, wie bei Mondkalendern üblich, 12 Monate zugrunde gelegt, aber alle drei Jahre ein dreizehnter Monat zwischengeschaltet, um nicht zu stark vom Sonnenjahr und den Jahreszeiten abzuweichen.

Monatsnamen durch das Jahr

Die Monatsnamen, die wir heute kennen, sind lateinischen Ursprungs. Unser Kalender, der gregorianische Kalender, folgte dem römischen julianischen Kalender nach. Dort waren die Monate ursprünglich teils durchnummeriert (wie September oder Oktober), teils nach Göttern benannt (wie März: Martius vom Kriegsgott Mars).

Später wurden die Monate regional teils umbenannt, so gibt es für alle Monate auch alte deutsche Namen, die sich besonders an Ereignissen in der Landwirtschaft orientieren. Mai war der Winnemond (Weidemonat), Juli der Heumond oder November der Nebelmond oder Windmond.

Jahresbeginn in der Jahresmitte

Nicht mehr gültig ist der Französische Revolutionskalender, der nur wenige Jahre in Frankreich genutzt wurde. Hier wurden nicht nur die Jahre anders benannt und gezählt (1789 war beispielsweise Jahr I der Freiheit), sondern auch die Monate anders verteilt: Es gab nun 12 Monate mit je 30 Tagen, dazu fünf Ergänzungstage, um das Jahr zu vollenden. Das Jahr begann übrigens im Herbst, zur Tag-und-Nacht-Gleiche. Die Monate waren ähnlich benannt wie die altdeutschen Monate, nämlich nach typischen Ereignissen (Nivôse wie „Schnee“ oder Messidor wie „Ernte“).

Das chinesische neue Jahr beginnt am 25. Januar 2020 und ist der Metall-Ratte gewidmet. Der Chinesische Kalender orientiert sich bei den traditionellen Festen am Mondkalender. Er wird so justiert, dass das neue Jahr immer zwischen dem 21. Januar und 21. Februar beginnt, abhängig vom Neumond. Mehr über das chinesische Neujahr und internationale Neujahrsbräuche lesen Sie hier: Neujahrsbräuche weltweit.

Im islamischen Kalender dauert es übrigens noch bis zum 20. August 2020, bis das neue Jahr eingeläutet wird. Es ist also noch nicht zu spät, um Freunden und Geschäftspartnern in aller Welt ein frohes neues Jahr zu wünschen.

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Quellen:

Andreas Gerhardt Uhrmachermeister : „Die Geschichte der Zeitmessung“ unter http://www.handel-service.eu/Homepages_01/Main8.htm

Wikipedia: „Lunisolarkalender“ unter https://de.wikipedia.org/wiki/Lunisolarkalender

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