Maschine statt Übersetzer – Wie viel kann DeepL?

Die gängigen Online-Übersetzungstools haben Konkurrenz aus Deutschland erhalten: DeepL heißt das Programm eines Kölner Startups, das bessere Ergebnisse bei der Echtzeit-Übersetzung von Texten liefern soll. Dabei setzt das Unternehmen auf einen Supercomputer in Island und feste Mitarbeiter in Deutschland sowie freiberufliche Redakteure weltweit.

Neue Berechnungstechnik

Bislang setzen Google und Microsoft bei ihren Übersetzungstools auf rekurrente neuronale Netze, DeepL arbeitet mit Convolutional Networks. Das wirkt sich nicht nur auf die Geschwindigkeit der Berechnungen aus, sondern auch auf die Qualität, denn neuronale Netze verarbeiten Daten anders als bisher üblich und stellen andere Verknüpfungen her. Dabei geht es vor allem darum, den Kontext von Sätzen besser zu erfassen, an vielen Punkten gleichzeitig zu arbeiten, und bei der Wahrscheinlichkeitsverteilung weitere Faktoren zu berücksichtigen. Bei DeepL kann also durch einen Beam-Search-Algorithmus auch ein unwahrscheinlicheres Wort ausgegeben werden, wenn es besser zum jeweiligen Satz passen könnte.

Echte Übersetzungen als Datengrundlage

Indirekt arbeiten die Macher von DeepL bereits seit 2009 an ihrem Projekt, indem sie über die Suchmaschine für Übersetzungen, Linguee, qualitativ hochwertige Übersetzungen sammeln und die so gewonnenen Daten als Grundlage für ihre Berechnungen nutzen. Die automatisch gesammelten Daten werden von Menschen geprüft und bewertet, eine Software fokussiert sich parallel darauf, Fehler zu identifizieren und zu korrigieren.

Der Vorteil an DeepL im Vergleich mit anderen Übersetzungstools ist durch diese Datengrundlage auch, dass die Formulierungen oftmals natürlicher klingen und zu wörtliche Übersetzungen seltener vorkommen. Bemerkt der Nutzer einen Fehler im übersetzten Text, kann er auf das Wort klicken und sich Alternativen anzeigen lassen.

Für wen ist DeepL nützlich?

Wer schnell den Sinn eines fremdsprachigen Textes erfassen können möchte, kann DeepL als Übersetzungshilfe nutzen. Bei Übersetzungen in die eigene Sprache werden Fehler schnell erkannt und wirken sich nicht negativ aus. Gerade auch im privaten Bereich kann DeepL die Kommunikation also unterstützen, sei es bei E-Mails oder im Urlaub.

Letztlich handelt es sich aber immer noch um eine maschinelle Übersetzung, die trotz guter Datengrundlage eine echte Übersetzung nicht ersetzen kann. Ist die Übersetzung aber nicht nur für das eigene Verständnis gedacht, sondern für ein breiteres Publikum oder Geschäftspartner, sollte immer ein menschlicher Experte mit der Übersetzung betraut werden. Diese Experten gibt es bei Leginda, wir helfen Ihnen gerne weiter!

Sprachkombinationen bei DeepL

DeepL ist aktuell für die Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch und Polnisch verfügbar. Eine Übersetzung ist dabei in allen Sprachrichtungen möglich. Hinzukommen sollen in Kürze Mandarin, Japanisch, Russisch und Portugiesisch. Google Translate hingegen ist in 103 Sprachen verfügbar und stellt somit einen umfassenderen Service bereit.

Die bislang ausschließliche Nutzung über den Browser soll durch Apps vervollständigt werden, sodass auch Smartphone-User DeepL nutzen können.

Quellen:

https://www.gruenderszene.de/allgemein/deepl-maschineller-uebersetzer-linguee-google-translate

One thought on “Maschine statt Übersetzer – Wie viel kann DeepL?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert